Skizze kolorieren

Hier: 3D-Skizze, Screenshot aus Wings3D. 2D-Arbeit in Photoshop CS, Eingabegerät Maus.

Dateien

 

1. Bildformat

- Hintergrundebene schwarz
- Screenshot als neue Ebene einsetzen
- Bild auf doppelte Größe des Endformats skalieren (Endformat 800x600 -> Arbeitsformat 1600x1200)


2. Farbpalette anlegen (separates Dokument)

- HSB-Modus im Farbwähler einstellen
- Farbton wählen (dieser muss nicht mit dem endgültigen Ton übereinstimmen. Ton in Ton ist es einfach angenehmer zu arbeiten als in s/w)
- Grundfarbton: aus der Mitte des großen Feldes nehmen
- Lichter: links oben (Richtung Weiß), Schatten: Mitte unten (Richtung Schwarz)

- Pinsel: 100% Deckkraft, scharfe Kanten
- in neues Dokument (z.B. 300x300) überlappende Farbkleckse einmalen: Lichter, Grundton, Schatten
- einen Streifen auswählen und weichzeichnen (Gauss, 30 Pixel)

 

3. Flächen "vorblocken"

- im Bild: neue Ebene, weiß, mit Objektname (hier: "obere Lauffläche"). Diese ausblenden.
- neue Ebene darüber, ohne Füllung, Name: "Farbe"


- Pinsel: harte Kanten, 40 Pixel, Deckung 50%, in Ebene "Farbe" malen
- Flächen mit dem Zauberstab auswählen ist nicht zu empfehlen, der freie Strich lässt das Bild letztendlich mehr leben.
- jede einzelne Fläche des Objekts jeweils ohne abzusetzen grob und leicht überlappend malen
- bei jeder neuen Fläche (oben, Seite, Front) neu ansetzen. Durch die Überlappung mit angrenzenden Flächen entsteht ein Rand mit mehr Deckung.
- Darunterliegende (weiße) Ebene kann zur Kontrolle ein- und ausgeblendet werden


- Auswahl laden: Transparenz der Farbebene (oder mit Strg auf die Ebene in der Palette klicken)
- Ebene mit darunterliegender gruppieren
- auf weißer Ebene: Ebenenmaske hinzufügen (Ausgewähltes soll sichtbar bleiben)
- in Ebenenmaske klicken und mit Helligkeit/Kontrast die Deckung regeln (z.B. Kontrast 90, Helligkeit -80). Die Farbfläche muss freigestellt, deckend und mit scharfem, aber ohne weißen oder pixeligen Rand über der Vorlage liegen. Die Maske erscheint in der Palette nun hart schwarz/weiß.
- Mit schwarz oder weiß kann man die Maske jederzeit korrigieren. Pinsel: harter Rand, Deckung 100%. Halbtransparenzen in der Maske sind zu vermeiden.

 

4. Schattierungen der Hauptflächen

- Mit den Palettenfarben (bei gewähltem Pinselwerkzeug Alt-Klick in das Palettendokument) die Flächen kräftiger malen
- Ausgehend vom Grundton je nach Flächenneigung vom Grundton nach dunkel schattieren (noch keine Schlagschatten zeichnen).
- Pinseldeckung nach Bedarf, angefangen bei 50%, harter Rand
- Einstellung für druckempfindliches Grafiktablett: Pen Pressure -> Opacity (Deckung)
- Mehrfach übermalen bis gute Deckung erreicht ist. Lieber öfter übermalen mit weniger Deckung statt einmalig mit hoher, so lassen sich Übergänge besser kontrollieren.
- Mit großem Pinsel anfangen. Für kleinere Flächen und Ecken Pinselgröße halbieren.
- Farben aus dem Palettendokument oder direkt aus dem Bild aufnehmen, Mischfarben benutzen. Ton in Ton bleiben.


5. Details

- Unter Beachtung vorhandener Linien, Perspektive, lokaler Licht- und Schattenverhältnisse weitere Details einzeichnen.
- Es gelten dieselben Regeln und Pinseleinstellungen wie beim Anlegen/Schattieren der Hauptflächen, nur eine Nummer kleiner.
- Immer wenn ein Overpaint mit einer bestimmten Pinselgröße über alle Details getan ist, Pinselgröße halbieren und in die nächste Detailstufe gehen.
- zu jedem Zeitpunkt gleichmäßige Detailstufe über gesamtes Objekt bzw. Bild beibehalten, statt eine Ecke fertig machen und die andere noch nicht anfangen (im Beispiel wurde aus Gründen der Einfachheit nur der linke Teil bearbeitet).
- wenn die kleinste Pinselgröße für Details bei einem Objekt z.B. 2 Pixel war, sollte dies auch für das gesamte Bild gelten.
- in starker Vergrößerung zeichnen um die Hand ruhiger führen zu können.
- im Menü Fenster/Anordnen kann man ein zweites Fenster mit 100%-Skalierung zur Beobachtung des Details in Originalgröße aufmachen.

 

6. Schatten

- neue Ebene "Schatten" mit Modus farbig Nachbelichten oder linear Nachbelichten (color/linear burn), 20% Deckkraft, weiß gefüllt und mit der darunterliegenden gruppiert.

- Kanten abdunkeln, große Flächen verlaufend gestalten: mit schwarz, großer Pinselgröße und mittlerer bis geringer Deckkraft arbeiten.
- Schlagschatten einzeichnen
- mit weiß korrigieren
- Deckkraft der Ebene anpassen
- Evtl. Weichzeichner benutzen

Die benutzte Schattenebene:

7. Lichter

- neue Eben "Licht" mit Modus "Farbig Abwedeln" (color dodge), 100% Deckkraft, schwarz gefüllt und mit der darunterliegenden gruppiert.

- mit großem weichem Pinsel in weiß die Flächenmitten unterstützen, ca. 10% Deckung, mehrfach übermalen
- vor allem im POI (Point of interest -> Lenkung des Betrachters auf bestimmte Bildteile)
- überall wo viel Licht reflektiert wird (Lichtquellen beachten)
- je härter die Übergänge zwischen Licht und Schatten auf einer Fläche, desto glänzender wirkt sie
- Tonwertabrisse vermeiden, evtl. Weichzeichner benutzen
- Die Ebenenreihenfolge 1. Schatten, 2. Licht ist wichtig, da sonst die Lichtfarben abstumpfen und "staubig" wirken.

Die benutzte Lichtebene:

 

8. Highlights

- in einer weiteren Lichtebene (Einstellungen s.o.): Highlights einzeichnen. Die Ebenenpalette sollte nun etwa so aussehen:

- Kanten und Ecken mit Highlights betonen: weicher kleiner Pinsel, wenig Deckkraft, mehrmals über Kante zeichnen, Kantenenden auslaufen lassen.
- in hellen Bereichen gut betonen, Tonwertabrisse können bei diesen kleinen Flächen hingenommen werden
- in Schattenbereichen zurückhaltend einsetzen, im Ton bleiben (keine weißen Highlights erzeugen)

Die benutzte Highlights-Ebene:

 

9. Finish

- Am Ende die Vorlagenebene ausblenden und mit schwarzem, grauem und weißem Hintergrund prüfen (Helligkeit/Kontrast auf der Hintergrundebene)
- Bei Bedarf Ränder (Maske) korrigieren oder schwarz hervorheben (mehr Comic-Look)
- Bei Bedarf Farbton/Sättigung einstellen
- Nach Abschluss aller Objekte (welche man parallel und Ton in Ton erstellt) deren Farben einzeln abstimmen und zusätzliche Licht- und Schattenebenen für das gesamte Bild einfügen.
- Bild mit allen Ebenen kopieren, in neue Datei einfügen, nach Belieben scharfzeichnen und auf Endformat verkleinern.

 

10. Dateien

- Wings-Datei des 3D-Modells (Wings3D: Freeware-Modeler, www.wing3d.com)
- 3ds-Datei des Modells
- Photoshop-Datei mit allen Ebenen (abgespeichert für PS6, aus Kompatibilitätsgründen wurde im Schritt 6 der Modus "color burn" statt "linear burn" verwendet. Aus Gründen der Dateigröße wurde bereits auf Endformat verkleinert.)